Zeitschrift für ökonomische Bildung Sondernummer, BOGyO Fachtagung 2022/ Jahrgang 2022/ DOI: https://doi.org/10.7808/zfoeb.2022.10006.88
Tina Fletemeyer, Stephan Friebel-Piechotta, Josephine Steier-Fahldieck, Felix Holländer
Beruflich (un)orientiert!? – Der Berufswahlstatus von Jugendlichen in der gymnasialen Oberstufe
Eine One-Shot Fallstudie an gymnasialen Schulformen in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven

Artikel als PDF herunterladen

Zusammenfassung

Die Berufliche Orientierung wird konsensual als „ein komplexer Orientierungs-, Entscheidungs-, sowie Handlungsprozess beschrieben, in dem die Berufs- und Arbeitswelt kennengelernt werden soll“
(Fletemeyer/Lembke 2021, 50), um potenzielle nachschulische Anschlussalternativen eigenständig
bewältigen zu können. Obgleich die Berufliche Orientierung in den letzten Jahren bundesweit an allen Schulformen ausgebaut wurde, zeigt sich vor allem mit Blick auf die gymnasialen Schulformen –
insbesondere in der Sekundarstufe II –, dass der berufliche Orientierungsprozess der Schüler*innen als diffus beschrieben werden kann. Die Abiturient*innen können nur selten konkrete Angaben zu längerfristigen Plänen geben. Die Mehrheit der Jugendlichen präferiert das Studium als unmittelbare
Anschlussalternative, wohingegen die duale Ausbildung nur kaum berücksichtigt wird. Zudem zeigen sich im Wahlverhalten Einflussfaktoren wie das Geschlecht oder aber auch die Eltern. Die Befunde bestätigen sich im Rahmen der vorliegenden Studie weitestgehend für das Bundesland Bremen. Gleichzeitig ermöglicht der Mikroblick auf die Perspektive der Schüler*innen adressatengenaue Implikationen für weiterführende Orientierungsmaßnahmen in der schulischen Beruflichen Orientierung.



Abstract

Career learning and education is consensually described as "a complex process of orientation, decision-making and action, in which the occupational and working world is to be learned about" (Fletemeyer/Lembke 2021, 50) in order to master potential post-school follow-up alternatives
independently. Although career learning and education has been expanded at all types of schools
nationwide in recent years, it is apparent, particularly with regard to the secondary schools, especially at the upper secondary level, that the career learning and education process of pupils can be described as diffuse. High school graduates can only rarely give concrete information about longer-term plans. The majority of young people prefers studying at a university as an immediate follow-up alternative, whereas vocational training in the dual system is only barely taken into account. In addition, factors such as gender or parents have an influence on the choice of an alternative. The findings of this study are largely confirmed for the federal state of Bremen and Bremerhaven. At the same time, the micro view of the pupils' perspective enables addressee-specific implications for further orientation measures in school-based career learning and education.


Zitieren dieses Beitrages
Fletemeyer, Tina/ Friebel-Piechotta, Stephan/ Steier-Fahldieck, Josephine/ Holländer, Felix (2022): Beruflich (un)orientiert!? – Der Berufswahlstatus von Jugendlichen in der gymnasialen Oberstufe - Eine One-Shot Fallstudie an gymnasialen Schulformen in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven. In: Fletemeyer, Tina/ Heinemann, Alisha M. B./ Schröder, Rudolf/ Tietjen, Julia (Hg.): Zeitschrift für ökonomische Bildung, Sondernummer, BOGyO Fachtagung 2022, 43-72.


Linkdaten:
Direktlink zum Artikel: http://www.zfoeb.de/sondernummer_tagungsband_bogyo_2022/2022_10006_43_72_fletemeyer.pdf