Zusammenfassung

Um komplexe ökonomische Zusammenhänge sprachlich zu erfassen, bedient sich die Wirtschaftssprache einer Fülle von metaphorischen Ausdrucksformen wie beispielsweise der geradezu legendären „unsichtbaren Hand“ zur Bezeichnung der Koordination komplexer Marktprozesse durch individuelle Entscheidungen und Interaktionen. Bei Metaphern handelt es sich jedoch keinesfalls nur um eine veranschaulichende Bildsprache – vielmehr strukturieren Metaphern ökonomisches Wissen und mentale Modelle über Wirtschaft. Durch metaphorische Konzepte werden Vorstellungen über den Realitätsbereich Wirtschaft konstituiert. Obwohl gemäß der kognitiven Linguistik von einem grundlegenden Zusammenhang von Sprache, Denken und Handeln ausgegangen werden kann, bleibt die sprachliche Dimension im Bereich des ökonomischen Lehrens und Lernens jedoch häufig implizit und unreflektiert. An diesem Punkt setzt der vorliegende Beitrag an. Im Mittelpunkt stehen konzeptuelle Strukturen und Bestandteile der Wirtschaftsmetaphorik sowie didaktische Herausforderungen und Aufgaben für die ökonomische und sozialwissenschaftliche Bildung.

Abstract

In order to linguistically comprehend complex economic relations, economic jargon uses a range of metaphorical expressions such as the legendary metaphor of “the invisible” hand coordinating market processes. However, metaphors do not only represent rhetorically remarkable elements of figurative speech – but rather structure economic knowledge through their function as mental models. Metaphorical concepts structure conceptions of the economic domain. Although cognitive linguistics suggest a fundamental interrelation between language, thought, and actions, the linguistic dimension in teaching of economic knowledge and skills remain largely implicit and without reflection. This sets the starting point for this articles’ contribution which focuses on conceptual elements of economic imagery and their implications for economic and socio-economic education.