Zeitschrift für ökonomische Bildung Heft Nr. 3/2015/ DOI: 10.7808/8087.2
Rebecca Stabbert, Rudolf Schröder
Veränderungen des Gymnasiums und deren Bedeutung für die Berufs- und Studienorientierung

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Zusammenfassung

Das Gymnasium entwickelte sich durch zahlreiche Reformen von einer „Schule des Bildungsbürgertums“ mit definierten Berufszielen zu einer der nachgefragtesten Schulformen, durch die den Absolventen alle Bildungswege offen gehalten werden. Dieses „Gymnasium neuen Typs“ (Gass-Bolm 2005, 422) entwickelte sich nicht nur durch die verschiedenen Reformen, sondern insbesondere auch durch das veränderte Bildungsbewusstsein und -verhalten der Menschen (vgl. Freisel 2007, 64). Dies zeigt sich in den fortlaufend steigenden Abiturientenzahlen und in dem stetigen Zulauf von Schülerinnen und Schülern (vgl. Statistisches Bundesamt 2014b, 9). Die steigende Schülerzahl und deren heterogenen Hochschulreifemotive sowie die zahlreichen ver-schiedenen Bildungswege erhöhen den Anspruch der schulischen Berufs- und Studienorientierung im Gymnasium. In dem neueren Verständnis des allgemeinbildenden Gymnasiums soll es die Absolventen zum einen zur Hochschule führen und damit die Studierfähigkeit vermitteln, zum anderen aber auch den Weg in eine berufliche Ausbildung eröffnen (vgl. KMK 1972, 22). Eine begründete Studienwahlentscheidung gelingt jedoch in der Betrachtung der Studienabbruchquote nicht allen Abiturienten gleichermaßen, was unter anderem auch durch die Ausdifferenzierung des Studiengangangebots erschwert wird. Damit gewinnt eine Stärkung der Berufs- und Studienorientierung im Gymnasium weiterhin an Relevanz, sowohl aus der Perspektive der Abiturienten und der Schulform Gymnasium, aber auch aus dem gesellschaftlichen und bildungspolitischen Blickwinkel. Zugleich gilt es den spezifischen Anforde-rungen der Schulform Gymnasium Rechnung zu tragen.



Abstract

Due to a large number of reforms the Gymnasium evolved from a „school of the educated middle class“ with defined professional goals to one of the most popular schools that keeps all pathways open for the graduates. This „new type Gymnasium“ (Gass-Bolm 2005, 422) evolved not only through various reforms, but particularly due to the changing education awareness and behavior of the people (cf. Freisel 2007, 64). This is shown by the consecutively rising number of Gymnasium graduates and the steady inflow of schoolgirls and schoolboys (cf. Federal Statistical Office of Germany 2014B, 9).Zeitschrift für ökonomische Bildung, Heft Nr. 03/2015, S. 32-5533The rising number of pupils and their heterogeneous university maturity motives as well as the nu-merous different courses of education increase the demand for occupational- and study orientation at Gymnasium. According to newer understanding of the general Gymnasium, graduates should on the one hand be prepared for university and thus be provided with the aptitude for higher educational studies, however, on the other hand should the way be opened up for vocational training (cf. KMK 1972, 22). Nevertheless, the dropout rate shows that not all Gymnasium graduates manage to come up with a reasoned choice of study programme, which is made difficult, amongst other things by the differentiation of study programmes on offer.Thus a strengthening of occupational- and study orientation at Gymnasium is gaining added significance, both from the perspective of the highschool graduates and the school type Gymnasium as well as the social and educational point of view. At the same time specific demands of the school type Gymnasium need to be taken into account.


Zitieren dieses Beitrages
Stabbert, Rebecca/ Schröder, Rudolf (2015): Veränderungen des Gymnasiums und deren Bedeutung für die Berufs- und Studienorientierung. In: Zeitschrift für ökonomische Bildung, Ausgabe 3, 32-55.


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